Aktivist:innen trotz Auflösung der Versammlung entschlossen

Wien, 10.12. 2021 – Nachdem gestern Vormittag die Versammlungen auf den besetzen Baustellen von der Polizei für aufgelöst erklärt wurden, womit eine baldige Räumung im Raum steht, zeigen sich die Besetzer:innen umso entschlossener. “Wir sind bereit für alles, was von der Stadt kommt. Die Besetzungen bleiben, bis auch die Stadtautobahn abgesagt wird”, sagt Lena Schilling vom Jugendrat, seit Anfang an eines der Gesichter der Bewegung. 

Vor gut einer Woche feierte die Bewegung einen großen Sieg, als Klimaministerin Gewessler die Lobauautobahn absagte. Die Aktivist:innen sind entschlossener denn je weiterzumachen. “Die Absage der Lobauautobahn war schon immer nur eines unserer Ziele. Wir setzen uns für eine echte Mobilitätswende ein – und die wurde noch lange nicht eingeleitet”, sagt Lucia Steinwender von System Change, not Climate Change. Was eine solche Mobilitätswende konkret bedeuten kann, erklärt Steinwender gemeinsam mit Schilling und anderen Stimmen der Bewegung in einem dreiminütigen Video, in dem die Aktivist:innen Fake News entlarven, die Bürgermeister Michael Ludwig, Stadträtin Ulli Sima und die SPÖ Wien in den letzten Tagen gehäuft verbreiten: https://www.youtube.com/watch?v=ym_AFRTKCUs 

“Alternativen liegen längst auf dem Tisch”, erzählen die Aktivist:innen im Video. Die S45 sollte von Handelskai bis Praterkai verlängert, die S80 in kürzeren Intervallen fahren und ausgebaut werden. Die Ostbahn mit der Straßenbahn 26 verknüpft, der Nahverkehr zwischen Stadlau und Süßenbrunn erschlossen, und die U6 bis nach Stammersdorf verlängert werden. Stattdessen soll an fossilen Monsterprojekten aus der Vergangenheit festgehalten werden, wie zum Beispiel der Stadtautobahn.

“Erst wenn auch die Stadtautobahn begraben wird, ist die Lobau vor den Baggern sicher. Denn eine fertige Stadtautobahn würde nur als Argument benutzt werden, den Lobautunnel doch noch zu bauen”, warnt Florian Mayr von Extinction Rebellion. Immer öfter werden Parallelen zwischen LobauBleibt und  den erfolgreichen Protesten gegen Zwentendorf und Hainburg gezogen. “Wir sind entschlossen, erneut zu beweisen, dass eine breite Bewegung zum gesellschaftlichen Kipppunkt für den Erhalt  unserer Lebensgrundlagen werden kann“ sagt Simon Pories von Fridays for Future. Bei einer spontanen Solidaritätskundgebung Donnerstagabend kamen erneut über hundert Unterstützer:innen auf die Baustellen. “Es ist unglaublich schön zu sehen, wie hier alle an einem Strang ziehen: Besetzer:innen, NGOs, Anrainer:innen, Bürger:inneninitiativen… Nicht umsonst ist einer der bekanntesten Slogans der Klimagerechtigkeitsbewegung: “We are unstoppable, another world is possible”, so Schilling. 

Die Wochenendtermine in der “Wüste”, wie die besetzte Baustelle in der Hausfeldstraße liebevoll von den Besetzer*innen genannt wird, und wo mit der selbstgebauten Pyramide eine Ikone der Bewegung errichtet wurde, sind: 

 

Bildmaterial:  ​​https://www.flickr.com/photos/systemchange_not_climatechange/albums/72157720231856447 (so nicht anders in der Bildbeschreibung, snd alle Fotos mit © #lobaubleibt frei zu verwenden)

​​Kontakt & Rückfragen: 

Lena Schilling (Jugendrat)
+43 660 5848884

Lucia Steinwender (System Change, not Climate Change)
+43 650 6352324
presse@systemchange-not-climatechange.at

Simon Pories (Fridays For Future)
+43 681 81876833

Florian Mayr (Extinction Rebellion)
+43 677 64123091
presse@xrebellion.at