In Solidarität mit der „Lobau Bleibt!”-Bewegung laden wir Sie herzlich zur Rad-Demo „Heisl Bike Ride” am Freitag, 5.8.2022, ein.

Sammelpunkt ist ab 17:00 Uhr beim Votivpark. Ab 17:30 radelt der Demonstrationszug in Begleitung der Polizei in gemütlichem Tempo los. Die Route führt zum und über den Gürtel und die Lände. Die Demonstration endet um ca. 20:00 Uhr beim Votivpark.

Beim SPÖ-Parteitag am 28. Mai 2022 bezeichnete der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) Menschen, die gegen den Bau neuer Autobahnen sind, als „Heisln” und legte offen Wissenschaftsfeindlichkeit an den Tag. Daher laden „Parents For Future” am 5. August 2022 gemeinsam mit der „Lobau Bleibt!”-Bewegung und „Radeln For Future” zum „Heisl Bike Ride”, um gegen die neue Stadtautobahn und für die Verkehrswende zu demonstrieren.

„Wenn Menschen, die sich für eine echte Verkehrswende weg vom fossilen Individualverkehr hin zu Öffis und Radfahren einsetzen und mit Recht vor den irreversiblen Auswirkungen der Klimakrise bei einem weiter Verschmutzen wie bisher warnen, von der Politik als ‚Heisln’ bezeichnet werden, dann bin ich wirklich stolz darauf, auch ein Heisl zu sein”, meint Leonore Theuer, Richterin, Mutter von vier Kindern und aktiv sowohl bei den „Scientists For Future” als auch bei den „Parents For Future”.

Am 1. Februar 2022 ließ Wiens Stadtregierung ein Protest-Camp gegen die „Stadtstraße” räumen und zeitgleich etwa 400 Bäume in Hirschstetten und Aspern roden. Die Auswirkungen für die Donaustädter Bezirksteile beschreibt Werner Schandl, Sprecher der BI „Hirschstetten retten” so: „Der Schatten und die Kühlung der Verdunstung der Blätter der riesigen Baumkronen fehlen an allen Ecken und Enden in Hirschstetten und Aspern. Der Anblick der weit aufgerissenen Landschaft quer durch unseren Lebensraum ist unerträglich.”
Schandl führt fort: „Und das ist erst der Anfang. Sind die 330.000 m² Wiesen und Felder dann erst einmal mit Asphalt überzogen und die SUVs und sonstigen Blechkisten stauen sich von der Seestadt Richtung Tangente, dann, ja dann bekommen wir, unsere Kinder und Enkelkinder auch noch den giftigen, krankmachenden Feinstaub ab und die Schleusen in eine trostlose und öde Zukunft sind geöffnet.”

Wien muss den Klimafahrplan rasch umsetzen

Die Stadt Wien veröffentlichte Anfang 2022 einen ehrgeizigen Klimafahrplan mit vielen Mut machenden Worten zum Klimaziel der CO2-Neutralität bis 2040 und engagierten Ideen, wie dies zu erreichen sei. Darin wird auch festgehalten, dass „der Großteil der in Wien verursachten Treibhausgase” u. a. „auf Verbrennungsmotoren in Autos (…) zurückzuführen” ist und „wie Wien eine 15-Minuten-Stadt, eine Stadt ohne Verbrennungsmotoren, mit mehr Grün und ausgebauten Öffis werden kann.”

„Warum aber gilt das nicht für den 22. Bezirk?”, fragt der dort ansässige Unternehmensberater Stefan Holly, der sich als Vater eines 9-jährigen Sohnes seit drei Jahren bei den „Parents For Future” engagiert. „In unserem Bezirk ist eine der ersten Maßnahmen gegen die Klimakrise der Bau einer vier- bis sechsspurigen Straße quer durch grüne Wohngebiete. Will die Stadt wirklich den privaten Autoverkehr reduzieren, muss sie doch stattdessen als Allererstes attraktive Öffi- und Radwegverbindungen schaffen.”

„Man bräuchte viel mehr Linienbusse, eigene Busspuren und vor allem kürzere Intervalle”, meint auch Nora Haidowatz, Anrainerin in Hirschstetten und Mutter eines 15-jährigen Sohnes. „Die Leute müssen sehen, dass sie mit den Öffis schneller vorankommen als mit dem eigenen Auto. Kein Politiker würde heute auf die Idee kommen, quer durch die Innenbezirke eine weitere sechsspurige Straße zu planen, aber uns im 22. versprechen sie Ruhe und Klimaschutz, indem sie eine neue Autobahn vor den Fenstern unserer Schlaf- und Kinderzimmer errichten”, fasst Haidowatz die Situation vor Ort zusammen und fragt: „Soll das sozial gerecht sein?”

Abschließend appelliert Schandl: „Steht endlich alle auf und kämpft mit uns gegen die Ignoranz, gegen die Lügen, gegen die falschen Versprechungen der politisch Verantwortlichen. Noch ist Zeit!”

Weiterführende Informationen:
https://radelnforfuture.at/heisl-bike-ride/
https://parentsforfuture.at/
https://at.scientists4future.org/
https://www.wien.gv.at/umwelt/klimaschutz/klimafahrplan/index.html
https://wien.orf.at/stories/3158430/
https://www.derstandard.at/story/2000136140875/strassenprojekte-forscher-initiative-kritisiert-spoe-politiker-nevrivy-fuer-heisl-spruch
https://mega.nz/folder/on403YiT#ukaiGxScqMBYzNUem2-zXw

Über „Radeln For Future”:
Die Initiative „Radeln For Future” ist ein Zusammenschluss privater Personen, die als „Cyclists For Future” gemeinsam mit „Parents For Future” einen Beitrag zur Verkehrswende und somit zum Klimaschutz leisten wollen. Als Radfahrende liegt der Fokus auf der Forderung an die Politik, die Voraussetzungen für eine deutliche Erhöhung des Radverkehrsanteils am Modal Split zu schaffen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, werden monatlich Kundgebungen in Form von Rad-Demos abgehalten.