Klimaktivist*innen durch Brandanschlag auf Besetzung in Lebensgefahr gebracht

Wien 2.1.2022 – In der Nacht auf 31. Dezember  wurde ein Brandanschlag auf eine der Mahnwachen gegen den Bau der Stadtautobahn in der Hirschstettner Straße 44 verübt. Der Witterungsschutz, indem sich in dieser Nacht mehrere Aktivist*innen befanden, wurde um zwei Uhr Früh in Brand gesetzt. Durch großes Glück  konnten sich alle rechtzeitig in Sicherheit bringen und blieben körperlich unverletzt. Welche psychischen Auswirkungen jedoch der Anschlag auf die Aktivist*innen, unter denen auch 16- und 17-Jährige sind, hat, ist noch nicht absehbar. Für alle Betroffenen wurde psychologische Hilfe bereitgestellt.

So schildert eine der betroffenen Aktivist*innen vor Ort das Geschehen:  “Ich weiß nicht, ob es knallt, oder die plötzliche Helligkeit einfach so laut in meinen Augen aufflackert. Ein paar von uns beginnen sofort zu schreien, noch ist nicht klar was passiert, bis ein Aktivist neben mir aufspringt und die Türe aufreißt und schreit, dass wir alle sofort raus müssen. Das ist die Aufforderung, die wir alle brauchen, wir rennen so schnell wir können. Neben unseren Schuhen fließt eine Flüssigkeit, aus der das Feuer aufsteigt. Wir bahnen uns einen Weg an den Flammen vorbei. Wir wissen, dass es Benzin ist. Ich rieche es, ich schmecke es. Ich denke nicht, ich handle im Schock, dankbar für das Adrenalin, dass mich in dieser Situation fähig zu handeln macht. Wir stehen draußen, barfuß oder in Socken und schauen dem Feuer zu, wie es wächst und wächst und wächst. Ich bin panisch.”

Der Witterungsschutz brannte vollständig ab. Mittlerweile hat die Polizei bestätigt, dass der Brand (mutwillig) gelegt wurde und ermittelt gegen Unbekannt. 

“Hätten wir geschlafen oder wären weniger aufmerksam gewesen, wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben. Es macht mir Angst, dass jemand in Kauf nimmt, junge Menschen anzuzünden, wir setzen uns doch nur für unsere Zukunft ein”, so Lisa Aktivistin beim Jugendrat.

Während der Brandanschlag auf die Klimaaktivist:innen in Teilen der Politik einen Aufschrei erzeugte, weigerte sich Bürgermeister Ludwig bisher, die lebensbedrohliche Gewalttat zu verurteilen. “Der Brandanschlag hätte beinahe acht jungen Menschen das Leben gekostet. Dass Bürgermeister Ludwig diese furchtbare Gewalttat verharmlost, macht uns fassungslos,” so Lena Schilling vom Jugendrat.

Fotos vom Brand und von der LobauBleibt-Bewegung finden Sie zur freien redaktionellen Verwendung (bei Namensnennung) hier auf Flickr

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Lena Schilling (Jugendrat) 
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Manuel Grebenjak (System Change not Climate Change)
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