Warum

Das Grundsätzlichste:

 

Wir sind gegen den Bau neuer Autobahnen, weil wir mitten in der Klimakrise stecken. Von neuen Autobahnen profitieren nicht die Menschen, sondern diejenigen, die die Straßen bauen, Autos verkaufen, Güter transportieren, Immobilien besitzen, Logistikzentren bauen und so weiter. Wir Menschen haben ein Grundbedürfnis nach Mobilität, das sich in den allermeisten Fällen auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrädern und zu Fuß stillen lässt.

Deswegen setzen wir uns für eine radikale Mobilitätswende ein, die eine Abkehr vom fossilen Individualverkehr bedeutet und das Bedürfnis nach Mobilität und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt stellt.

An dieser Stelle wollen wir ein paar der gängigsten Argumente für die Stadt-Autobahn entkräften:

 

Es braucht neue Straßen zur Verkehrsentlastung

Unzählige Studien beweisen, dass neue Straßen über Zeit zu mehr Verkehr führen – im besten Fall käme es also nur kurzzeitig zu Verkehrsentlastung. Das geht sogar aus den Projektunterlagen der Stadt Wien hervor.

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Im Standard 

 

Es braucht die Stadt-Autobahn für Sozialen Wohnbau in der Seestadt

Die SPÖ behauptet gern, dass 60.000 soziale Wohnungen an der Stadt-Autobahn hängen. In Wahrheit sind es aber nur Wohnungen für 17.500 Menschen, die aktuell über eine Umweltverträglichkeitsprüfung an der Stadt-Autobahn hängen….

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Kurier Faktencheck

 

… eine Umplanung sei nicht möglich

Daran angeschlossen behauptet die SPÖ, es sei nicht möglich, diese Umweltverträglichkeitsprüfung zu ändern. Eine Analyse des Ökobüros und anderer Umwelt-Expert*innen beweist das Gegenteil: die aktuelle UVP kann geändert werden, was wesentlich schneller gehen würde als ein neuer Antrag, den es entgegen der Behauptungen der SPÖ nicht brauchen würde.

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Position von Umweltjurist*innen 

 

Es gibt keine Alternativen

Mobilität ist ein Grundbedürfnis, das allen Menschen erfüllt werden sollte. Seit über 20 Jahren liegen alternative Konzepte für Öffis, Fahrradwege und Fußwege für die Donaustadt vor. Dazu gehört beispielsweise die S80, die nicht nur nicht ausgebaut bzw. deren Intervalle nicht verdichtet wurden, sondern deren Haltestellen zum Teil jenseits der Donau sogar aufgelassen wurden. Wir fordern eine Verdichtung der Intervalle der S80, eine Verlängerung der S45, Verlängerung der Straßenbahn 25 und 26 uvm; ein Radschnellnetz und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schien. Was fehlt, ist der politische Wille zur Umsetzung.

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Alternatives Verkehrskonzept für die Donaustadt 

 

Das ist nur eine kleine 3km Gemeindestraße

… die Dimension: Die Dimensionen der Stadt-Autobahn zeigen klar, dass es sich hier nicht um eine normale Gemeindestraße handelt: alleine die Tatsache, dass die Straße 4 Spuren haben wird, ohne Fahrrad- oder Fußwege und fast ohne Kreuzungen inkl. Tunnel und dass es eine Verbindungsstraße zwischen zwei Autobahnen sein sollte, erklärt das Problem. Nur weil dort Tempo 50 gefahren werden muss, ist es noch lange keine einfache Gemeindestraße.

… die Kosten:Diese Überdimensionierung schlägt sich auch im Preis wieder – 450 Millionen Euro für 3,2 km Stadtstraße sind vergleichbar mit 10.000 Pflegeplätzen für ein Jahr oder 1 Jahr Gehalt für 11.000 Pädagog*innen (Quelle Mehr für Care). Platz für Wien hat errechnet, dass um ein Drittel des Geldes ganz Wien mit Fahrradwegen ausgestattet werden könnte. 

… die Lebensqualität:Zusätzlich zerschneidet die Stadtstraße den Ort Hirschstetten, wodurch die Lebensqualität für Ort durch Lärmbelästigung und schlechter Luft und weniger öffentlichen Raum senken würde – also zur Anti-Gemeindequalitätsstraße wird.

… der Lobautunnel: Außerdem hofft die Stadt Wien weiterhin auf den Bau der Lobau-Autobahn, was beispielsweise aus ihrer Zukunftsvereinbarungmit der WKO 2022, mehrere Monate nach der Absage des Tunnels, hervorgeht. Das Runterspielen der Stadt-Autobahn dient also unter anderem dem Zweck, die Lobau-Autobahn unter einer anderen Klimaministerin doch noch bauen zu können.

Weiterlesen: 

Zukunftsvereinbarung 

Mehr für Care Paket 

Lärm & Co 

 

Neue Stadt-Entwicklungsgebiete brauchen nun mal Verkehrs-Anbindungen  

Auch die Stadt Wien hat sich selbst das Ziel gesetzt, den Autoverkehr zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund müssen (neue) Stadt-Entwicklungsgebiete so geplant werden, dass sie nicht von neuen Monster-Straßen abhängig sind. Mit der U2 in die Seestadt ist hier ein guter erster Schritt gemacht worden – besonders im städtischen Raum müssen immer zuerst alle ÖPNV, Rad- und Fußwegsoptionen ausgeschöpft werden bevor über den Bau neuer Straßen und besonders neuer Straßen für Autos diskutiert wird. Dies ist eine Frage des politischen Willens, sich an die eigenen Klima- und Mobilitätsziele zu halten.

Weiterlesen:  

Ziele der Stadt Wien

Flächenbezirk Donaustadt  

 

Auch E-Autos brauchen (neue) Straßen

Um die Klimaziele einzuhalten, können wir nicht einfach alle aktuellen Autos durch E-Autos ersetzen, neue Straßen bauen und dadurch noch mehr Autos fahren (siehe „Es braucht neue Straßen zur Verkehrsentlastung“). E-Autos sind in der Herstellung und auch im täglichen Gebrauch sehr ressourcen- und energieintensiv, was im Verhältnis zu den aktuellen fossilen Antrieben aus mancherlei Perspektive zwar besser, aber nicht per se klimafreundlich ist. Beispielsweise muss für den Abbau der Rohstoffe in Ländern des globalen Südens Bergbau betrieben werden, der zu sozialen und ökologischen Problemen führt. In Zukunft wird es darum gehen, das Bedürfnis nach Mobilität kollektiv zu lösen anstatt weiter auf der Idee Auto zu beharren. 

 Weiterlesen: 

Weniger Autos, Mehr globale Gerechtigkeit 

Expert*innen Bedenken zu E-Autos 

 

 

 

Die Lobauautobahn wurde von Bundesministerin Gewessler abgesagt. Warum also geht der Protest weiter?

Die Lobauautobahn ist zwar Geschichte, doch die Stadt Wien will die Stadt-Autobahn immer noch bauen.

Deshalb bleibt unser Protest aufrecht. Hier sind einige Argumente dazu:

Seit 20 Jahren sammeln diverse Organisationen massig Argumente gegen die Lobauautobahn und Autobahnen ganz allgemein: 

Inmitten der Klimakrise plant die Stadt Wien den Bau eines der klimaschädlichsten und teuersten Infrastrukturprojekte der kommenden Jahre. Mit der Lobau-Autobahn und der Stadtautobahn als Zubringer wird nicht nur der Nationalpark Donau-Auen gefährdet, sondern auch die Klimakrise einzementiert.

Dabei ist ganz klar: Wer Straßen baut, bekommt mehr Verkehr!

Entgegen den Aussagen der SPÖ zeigen zahlreiche Studien, dass die Lobau- und Stadtautobahn langfristig zu mehr Verkehr führen.

Die Bürger:inneninitiative “Hirschstetten retten” hat einige Argumente gegen die Autobahn und ihre Zubringer gesammelt: https://hirschstetten-retten.at/kritikpunkte/das-projekt-stadtstrasse/

Hier findet ihr mehr Infos zur Lobau und warum sie schützenswert ist: https://lobau.org/die-lobau/

Hier gibts Infos zur Problematik von Landgrabbing und globalen Ungerechtigkeiten im Bezug auf Straßenbau allgemein: https://wurzelnimbeton.noblogs.org/bildung/